Künstlerische Tätigkeit | Kabarett

Mein Weg zum Kabarett

1986 begann ich meine Lehre als Facharbeiter für Datenverarbeitung mit Abitur in Gera. Pflicht war es damals, nach Unterrichtsschluss eine Arbeitsgemeinschaft zu besuchen. Zur Auswahl standen: Sport, Foto und Kabarett. Die Entscheidung fiel mir sehr schwer. Für Sport war ich absolut nicht zu begeistern und Fotografie war mir zu langweilig. Nach Ausschlussverfahren blieb nur das Kabarett übrig. Übrigens, damals war ich recht schüchtern und es war für mich ein Graus, z. B. vor meinen Schulkameraden etwas vortragen zu müssen.

Meine Zeit im Kabarett Die COBOLde

Scheu (aber auch etwas mutig) stellte ich mich beim Lehrlingskabarett "Die COBOlde" vor. Übrigens, der Name stammt von der Programmiersprache COBOL ab. Günter Stemmler, der damalige Leiter, war großzügig und lies mich mitmachen. Es folgten unzählige Proben und dann der erste Auftritt, der zweite, der dritte usw. Und ich stellte fest, dass Kabarettspielen ja richtig Spaß macht und dass dies genau mein Ding ist! Ich genoss es immer mehr, wenn Leute über mich herzhaft lachten. Günter musste mich immer öfter bremsen, sonst wären beim Spielen die Pferde mit mir durchgegangen.

Irgendwann schrieb ich den ersten eigenen Text, dem noch ein paar weitere folgten.

Das Kabarett-Ende nahte im September 1989. Ich musste zur NVA (Armee). Zum Glück hielten es dort die Genossen Offiziere nur ein halbes Jahr mit mir aus (Ich war wohl wie Soldat Schwejk?) und schickten mich im Februar 1990 wieder nach Hause. Somit ging ich wieder zu meinen "COBOLden", bis zum Beginn meines Studiums im September 1990.

60 Auftritte, viel Erfolg, viel Applaus, viele schöne Erinnerungen. Diese Zeit möchte ich nicht missen.

Fotogalerie: Kabarett Die COBOLde

Meine Zeit im Kabarett Wirsing

Über sieben Jahre vergingen ohne Kabarett, ohne Bühne, ohne Applaus. Durch einen glücklichen "Zufall" traf ich (Michael Müller). Wir kamen ins Gespräch, schwelgten in Erinnerungen an unsere Kabarett(lehr-)zeit und beschlossen, irgendwie mit dem Kabarett weiterzumachen. Und so standen wir beide im Juni 1998 mit einem Kurzprogramm bei einer Firmenfeier wieder auf der Bühne. 1999 ging es beim Kabarett "Wirsing" los. In der Geschichte über das Kabarett Wirsing ist dieser Weg ausführlich beschrieben.

Günter Stemmler, von dem ich meine ersten Schritte auf der Kabarettbühne bei den COBOLden lernte, lehrte uns nicht nur das Darstellen, sondern auch Regie und Dramaturgie. Das war für uns, für mich ein Riesengewinn! Auch lernte ich von ihm, wie man einen Kabaretttext schreibt. Ich fing an, über das eine und andere Thema satirisch zu schreiben. Dies reizte mich sehr und machte mir enorm viel Spaß, auch wenn so mancher Text von meinen Mitstreitern in der Luft zerrissen wurde und ich diesen mehrfach überarbeiten musste. Und so schrieb ich mit Erfolg zahlreiche Texte für unsere Programme.

Fotogalerie: Kabarett Wirsing

Beitrag im Fernsehen (mdr) über die Premiere von Hat WAHNN SINN? Irre sind menschlich:

Im Jahr 2007 bekamen wir eine neue Spielstätte im Haus Schulenburg in Gera. Deren Betrieb, Werbung, Proben, Texte schreiben, Auftritte usw. usw. verschlang immer mehr Zeit. Da es für mich immer schwieriger wurde, Hobby, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen, entschloss ich mich im August 2009, meine Zeit beim Wirsing zu beenden. Unzählige Auftritte mit viel Applaus und vielen schönen Erlebnissen bleiben unvergessen.

Das Kabarett Wirsing heute

Wirsing ist weiterhin sehr erfolgreich und verfügt über ein umfangreiches und anspruchsvolles Repertoire.

Kabarett Wirsing

Das aktuelle Programm Der Fluch des Schlaraffenlands (Trailer):